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Tutorial: Partitionieren

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PapaX
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Tutorial: Partitionieren

#1

Ungelesener Beitrag von PapaX » Donnerstag 26. März 2009, 12:44



[JUSTIFY]
Datenverteilung
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Unter Partitionieren versteht man das Aufteilen einer Festplatte in getrennte Bereiche die anschließend als eigenständige Festplatte auf dem Arbeitsplatz erscheinen. Eine intelligente Anordnung und Nutzung der einzelnen Partitionen kann uns dabei helfen, Daten sicher und übersichtlich aus dem Betriebssystem auszulagern. So können z.B. die „Eigenen Dateien“ auf eine andere Partition auslagert werden. Das hat den Effekt das man sich um diese Daten keine Gedanken mehr machen muss, sollte es einmal dazu kommen das sich Windows nicht starten lässt. Einfach ein Backup aufspielen oder Windows neu installieren und man hat die Daten wieder. Das Auslagern der Auslagerungsdatei, der Cookies, des Browserverlaufs und der temporären Ordner kann die Systemperformance optimieren und verringert zudem die Fragmentierung der Systempartition.

Wie gesagt, ist es mit dem einfachen Partitionieren einer Festplatte nicht getan. Ihr müsst euch überlegen, wie ihr eure Daten intelligent auf die einzelnen Partitionen verteilt. Dazu gebe ich euch zwei Lösungsvorschläge die sich auf Grund der vorhandenen Hardware unterscheiden. Bei beiden ist die grundsätzliche Aufteilung aber ähnlich.


Variante 1, eine Festplatte 500GB:

Festplatte 01
Partition 1 - Betriebssystem und Programme (XP/Vista) (40/80GB)
Partition 2 - Verlauf, Tempdateien, Cookies, Auslagerungsdatei (5-10GB)
Partition 3 – Spiele (100 GB)
Partition 4 – Daten (Musik,Videos,Bilder usw.) (Rest)

Ich empfehle euch diese Reihenfolge bei den ersten drei Partitionen da auf diese am meisten zugegriffen wird. Als erstes kommt wegen des Bootsektors immer das Betriebssystem. Die zweite Partition ist für die Daten gedacht die am meisten für eine Fragmentierung der Systempartition sorgen. Lagert man diese aus verhindert man diesen Effekt. Allerdings ist eine Fragmentierung der Festplatte seit Windows XP nicht mehr so dramatisch wie früher. Es bleibt daher euch überlassen, ob ihr euch die zusätzliche Arbeit macht, da für das Auslagern der benannten Dateien weitere Kenntnisse notwendig sind. Beim Weglassen der Partition 2 müsst ihr Partition 1 entsprechend größer dimensionieren (ca. 5 GB bei XP) und ihr solltet die Auslagerungsdatei auf eine feste Größe definieren. Wie groß hängt eigentlich von der Benutzung des Computers ab. Darauf will ich hier aber nicht näher eingehen und empfehle pauschal 1 ½fache Größe eures Arbeitsspeichers (1GB RAM = 1,5 GB Auslagerungsdatei) sofern ihr 1GB RAM und weniger benutzt. Bei mehr als 1GB RAM braucht man nicht unbedingt mehr. Das ist ein Thema bei dem euch „Google“ ganz leicht helfen kann.

Die Spiele sollten auch möglichst am Anfang einer Festplatte liegen, damit auf die benötigten Dateien schneller zugegriffen werden kann. Also kommt sie als dritte bzw. zweite auf die Platte (beim Verbleib der in Partition 2 aufgeführten Ordner/Dateien auf Partition 1). Partition 4 enthält dann alle Daten wie Videos, Musik, Bilder, Setups, Updates und evtl. Datensicherungsdateien. Natürlich können auch diese Daten auf verschiedene Partitionen verteilt werden aber das macht erst bei zwei solcher Festplatten wirklich Sinn, da man dort genug Speicherplatz hat um großzügige Partionen zu erstellen. Andernfalls könnte es euch passieren, dass ihr irgendwann merkt, dass ihr mehr Platz für Videos braucht aber weniger für Musik. Dann müsst ihr die Größe beider Partionen ändern, was zur Folge hat, dass die Daten verschoben werden müssen. Das ist besonders ungünstig wenn noch eine Partition dazwischen liegt. Also nehmt meinen Rat an und begnügt euch mit einer Partition für solche Daten und unterteilt diese einfach mit Ordnern.


Variante 2, zwei Festplatten a 500GB (1TB)

Festplatte 01
Partition 1 – Betriebssystem und Programme (XP/Vista) (40GB/80GB)
Partition 2 – Setups, Updates, Treiber (100GB)
Partition 3 – Videos (Rest)

Festplatte 02
Partition 1 - Auslagerungsdatei, Tempdateien, Verlauf, Cookies* (5-10GB)
Partition 2 – Spiele (100GB)
Partition 3 – Daten (Eigene Dateien) ! (100GB)
Partition 4 – Datensicherung (Rest)


Wir ihr seht, habe ich die Daten mit der höchsten Zugriffs- & Veränderungswahrscheinlichkeit (Betriebssystem, Spiele, Auslagerung usw.) wieder an den Anfang der Festplatten getan. Allerdings mit dem Unterschied, dass ich diese drei Partitionen auf beide Festplatten verteilt habe. Solltet ihr die mit „*“ gekennzeichnete Partition nicht anlegen wollen, vergesst nicht die Partition für das Betriebssystem entsprechend größer zu gestalten.

Alle Größenangaben sind nur Vorschläge. Da ihr am Besten wisst, wie ihr euren PC benutzt und wie viel von welcher Art der Daten ihr abspeichern müsst, macht euch selber Gedanken wie groß die einzelnen Partitionen werden müssen. Einige Fakten solltet ihr dabei aber berücksichtigen:

auf Partitionen mit viel Zugriff (Betriebssystem, Spiele evtl. Auslagerung) sollte mit allen Daten noch mind. ¼ freier Speicherplatz sein (sonst verlangsamt sich das System)

! bei gleich alten Festplatten solltet ihr die Datenpartition evtl. auf die Festplatte mit der Spielepartition legen da man davon ausgehen kann, dass die Partition mit dem Betriebssystem durch die höhere Zugriffshäufigkeit als Erstes ausfällt. Dies ist aber kein zuverlässiger Tipp, da man nie weiß wie lang die Platten halten, erst recht nicht wenn sie von verschiedenen Herstellern sind
muss man die Größe einer Partition im Nachhinein neu definieren, werden alle Daten hinter der Partition liegen, deren Größe verändert wird, verschoben. Das können im Ernstfall mehrere Dutzend GB werden. Das ist kein Riesenunglück, aber es belastet die Festplatte unnötig und verbraucht sehr viel Zeit. Also überlegt euch gut wie ihr den Platz verteilt.


Das Partitionieren
Zum Erstellen einer Partition braucht ihr entweder ein komfortables Programm wie „Partition Magic“ von Symantec oder „Disk Director Suite 10“ von Acronis. Allerdings sind die Programme nicht gerade billig. Da das Windowstool keine Größenänderungen vornehmen kann ist es für unsere Zwecke unbrauchbar. Also versuchen wir es einfach mit dem Freewaretool „EASEUS Partition Master“.

Bevor ihr anfangt eure Partition „C“ zu ändern, solltet ihr eure evtl. schon installierte Antiviren- und Firewall ausschalten und alle Dienste und Autostarteinträge deaktivieren. Das ist nötig da es beim partitionieren der Systempartition nötig wird einen Neustart durchzuführen. Durch diese Programme kann es dann zu einem Fehler kommen der euch im schlimmsten Fall die Daten auf „C“ kostet. Sollten eure Programme über einen Selbstschutz verfügen müsst ihr sie Wohl oder übel deinstallieren. Das trifft aber wie gesagt nur bei Änderungen an der Systempartition zu.


Größenänderung
Nach der erfolgreichen Installation startet ihr nun das Programm. Rechts müßte euch nun angezeigt werden, wie viel Festplatten ihr habt und die jeweilige Größe. Darunter seht ihr welche Partitionen auf welcher Festplatte angelegt sind.
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Bei mir liegt die Systempartition auf dem „Datenträger 2“, bei euch dürfte es sich in den meisten Fällen aber um „Datenträger 1“ handeln. Das Vorgehen unterscheidet sich dabei nur in der Auswahl des Datenträgers.

Macht als erstes einen Rechtsklick auf die vorhandene Partition „C“ und wählt im DropDown-Menü „Resize/Move“ aus. Es öffnet sich jetzt ein Fenster in dem ihr nun die neue Größe für die Systempartition eintragen könnt.
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In diesem Beispiel möchte ich eine 40GB – Systempartition erhalten. Da die Umrechnungszahl zwischen den Größeneinheiten 1024 ist, rechnen wir 40GB*1024 und erhalten als Ergebnis „40960MB“. Diese Zahl tragen wir jetzt bei „Partion Size“ ein und klicken auf „OK“. Der „Unallocated Space after“ wird vom Programm selber berechnet. Im Feld Operations Pending steht dann die Aufgabe. Die wir, da es sich um die Systempartition handelt, sofort mit einem Klick auf „Apply“ (unten in der linken Spalte) bestätigen. Es folgt ein Fenster zum Bestätigen des Betriebssystemneustartes:
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Bevor Windows neu gestartet wird, erscheint euch das Boot-Mode-Fenster von EASEUS.

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In diesem Moment wird eure Systempartition dann gerade verändert. Sollte während dieses Vorgangs eine Fehlermeldung erscheinen verfallt nicht gleich in Panik. Vermutlich handelt es sich um das bereits erwähnte Problem mit Antivirenprogrammen die über einen Selbstschutz verfügen. Was sich hier störend auswirkt ist ansonsten eine sehr nützliche Funktion. Deinstalliert also einfach eure Schutzprogramme, führt die Aktion erneut durch und installiert sie danach wieder.

Sollte aber alles glatt gehen, sieht das Ergebnis dann so aus:
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Nun können wir uns an das Erstellen der nächsten Partitionen machen. Im Gegensatz zur Systempartition geht das ohne einen Systemneustart und wir können alle Aktionen in einem Arbeitsgang erledigen. Die Vorgehensweise ist dabei von Partition zu Partition gleich und muss nur wiederholt werden.


Partitionen erstellen
Macht einen Rechtsklick auf den grauen unzugeordneten Bereich hinter eurer Systempartition. In dem DropDown-Menü wählt ihr den Punkt „Create“ an. In dem sich nun öffnenden Fenster gebt ihr alle wichtigen wie den Namen und die Größe der Partition an.
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Bedenkt bitte die Umrechnungszahl „1024“. Wenn ihr eine 100GB große Partition haben wollt gebt nicht „100.000 MB“ sondern „102.400 MB“. Das Dateisystem sollte NTFS sein. Alle andern Felder solltet ihr nicht verändern wenn ihr keine Ahnung habt was sie bewirken. Wiederholt das ganze bis ihr alle Partitionen angelegt habt und bestätigt die Aufgaben wieder mit „Apply“.
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Schlusswort
Nachdem alle Aktionen erfolgreich beendet wurden, solltet ihr eure erstellten Partitionen im Arbeitsplatz sehen und können. Nun könnt ihr mit den verbleibenden Festplatten genauso verfahren. Ich hoffe ich konnte euch mit dem Tutorial ein wenig helfen. [/JUSTIFY]


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Re: Tutorial: Partitionieren

#2

Ungelesener Beitrag von DrPeacemaker » Donnerstag 26. März 2009, 13:25

Zu Variante 1:

Die Partition 2 würde ich aus Geschwindigkeits-/Zugriffszeitvorteilen auf die 1 Partition setzen und danach die Partition für Win etc.

Wobei ich jedem raten würde, wenn es denn möglich ist, die Variante 2 zu machen.



Jetzt wo die SSDs ganz massiv auf den Markt drängen ist es sowieso ziemlich egal - man hat nicht mehr so zu kämpfen mit der Defragmentation oder mit den Zugriffszeiten in den nicht vorhandenen inneren Sektoren.
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Re: Tutorial: Partitionieren

#3

Ungelesener Beitrag von PapaX » Donnerstag 26. März 2009, 13:29

Das Betriebssystem kommt immer an den Anfang der Platte wegen des Bootsektors.So hab ich es gelernt!

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Re: Tutorial: Partitionieren

#4

Ungelesener Beitrag von DrPeacemaker » Donnerstag 26. März 2009, 13:34

Bist ja schneller als die Polizei erlaubt. ;)

Win ist es egal ob es auf die äußerste oder die innerste Patrition kommt. Beim booten verliert man durch diese Änderung max. 3 Sek.
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